Bienenfreundin aus Wellsdorf geehrt

Laura Dunse aus Wellsdorf ist mit dem Preis: „Thüringer Bienenfreunde“ des Freistaates Thüringen“ ausgezeichnet worden. Damit wurde ihre vorbildliche Öffentlichkeitsarbeit gerade bei Schülern belohnt.

Von Tobias SchubertLaura-auszeichnung

Wellsdorf. Als in Stadtroda beim Mitteldeutschen Imkertag Bienenfreunde – darunter 14 Personen, acht Vereine, zwei Schulen sowie eine Schüler-Arbeitsgemeinschaft Junge Imker, eine Fachschule, vier Unternehmen sowie eine Behörde – geehrt wurden, war Laura Dunse dabei. Die Wellsdorferin, die in Greiz auf das Gymnasium geht, konnte eine der Plaketten erhalten, mit der der vorbildliche Schutz der Insekten sowie das hervorragende Engagement in diesem Bereich ausgezeichnet wurden.
Wann genau die 18-Jährige anfing, sich mit Bienen zu beschäftigen, kann sie heute nicht mehr sagen. Sie stieß im Internet auf das Thema, las vieles nach und informierte sich. Über einen Bekannten kam sie in Kontakt mit Jürgen Roth, dem Vorstand des Imkervereins Langenwetzendorf. Bei ihm erhielt sie Antworten auf ihre Fragen und schon bald auch die ersten Tiere.
Im Sommer 2011 bekam sie von Jürgen Roth ihr erstes Bienenvolk, das jedoch leider den Winter nicht überlebte. Sie holte sich ein neues, Ende 2012 waren daraus schon vier Völker geworden. Momentan sind es acht, der Höchststand. Zwei davon waren zu Beginn des Jahres schon da, zwei bekam sie von einem Bekannten, den Rest zog sie selbst nach.
Wie viel Bienen genau auf dem Grundstück in Wellsdorf herumsummen, kann Laura Dunse natürlich nicht sagen. Bei einem gesunden Volk gehe man von rund 60 000 Tieren aus, bei den vorhandenen acht Völkern würde das in etwa eine halbe Million Bienen bedeuten.
„Gewaltige Unterstützung“ findet Dunse bis heute im Imkerverein Langenwetzendorf. „Ich fühle mich dort sehr gut aufgehoben und werde sehr gut betreut“, erzählt sie. Gerade am Anfang habe sie Jürgen Roth „gut an die Hand genommen und alles sehr ruhig erklärt.“
Hilfe bekommt Laura Dunse auch von ihrer Mutter, gerade wenn es um die Honigernte geht. Schließlich bringen die Waben auch einiges an Gewicht auf die Waage. Den Honig, den sie selber schleudert, verkauft sie dann zum größten Teil. Die Auszeichnung hat die Schülerin aber nicht für ihre Bienenhaltung an sich bekommen, sondern weil sie sich besonders für die Nachwuchsarbeit und Aufklärung einsetzt. In ihrer Seminarfacharbeit erstellte sie ein Lehrkonzept für das Schullandheim in Wellsdorf und entwickelte Ideen für eine Projektwoche für Viertklässler zum Thema Bienen, die sie dann im Schullandheim mit Kindern ausprobierte. „Das Konzept ist theoretisch und praktisch ausgelegt“, erklärt die 18-Jährige. Zum einen gehe es um die Wissensvermittlung, zum anderen sollen aber auch Vorurteile beseitigt werden. „Die Kinder und über sie die Eltern sollen ein Verständnis für die Tiere bekommen und Ängste abbauen“
Gerade das Zusammenspiel‘ der Kräfte finde sie interessant an den Bienen. Egal ob das Tiere im Stock betrifft oder das Verhältnis Tier mit Natur. Schon die kleinste Veränderung im Umfeld eines Volkes könne verheerende Auswirkungen haben. Deswegen sei es so wichtig, auf die verschiedenen Faktoren zu achten, sagt Laura Dunse, die später Ökologie studieren möchte. Mit der Varroamilbe habe es noch keine Probleme gegeben, sagt sie und klopft auf Holz. Der Parasit, der auch in der Region ganze Bienenvölker tötet, habe ihre Tiere verschont. Damit es so bleibt, sei es wichtig, dass man sich an die Richtlinien halte und gründlich kontrolliere.

KOMMENTAR

Berechtigte Auszeichnung

Tobias Schubert über Jugendliche, die sich für eine Sache einsetzen

Es gibt Vorurteile über Jugendliche, die augenscheinlich nicht auf alle zutreffen. Zumindest Laura Dunse oder auch die Jugendzüchter vom Rassegeflügelzüchterverein Wildetaube in Wildetaube sind ein gelebtes Beispiel, dass es nicht allen Jugendlichen nur um Computer oder das neuste Smartphone geht. Es gibt weitere Beispiele in der Region von Jungen und Mädchen, die sich für eine Sache engagieren.
Im Fall der Bienenzüchterin in Wellsdorf spielt sogar die Weitergabe des Wissens an Kinder eine Rolle. Ihren Preis hat Laura Dunse nicht in erster Linie dafür erhalten, dass sie Bienen hält. Sie setzt sich aktiv für Wissensvermittlung und Aufklärung ein und bringt damit den Kindern nicht nur die Bienen, sondern auch Dinge wie Naturschutz und Artenerhalt den Kindern nahe. Die Auszeichnung, die die 18-Jährige erhalten hat, ist verdient. Vielleicht kann sie auch für andere junge Leute Motivation sein, dass es sich lohnt, sich für eine Sache einzusetzen. Auch wenn vielleicht nicht die Aussicht winkt, Superstar zu werden.

Quelle: OTZ vom 18. Nov. 2015, Seite OAZE1

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